Digitalisierung
von Organisationen
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Digitalisierung von Organisationen in Theorie und Praxis

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“Digitalisierung
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Termine und Veranstaltungen
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“Digitalisierung von Organisationen”

Vergangene Veranstaltungen

Einführung in IoT-Standardtechnologien (erleben- und kennenlernen) - 19.11.2024 um 15:00 - 16:00

Laden von E-Autos im urbanen Mietwohnumfeld - 19.11.2024 um 14:00 - 16:00

KI-gestützte Vorhersagen Low-/No-Code-Lösungen für Daten im Zeitverlauf - 19.11.2024 um 14:00 - 15:30

Handling von E-Rechnungen im B2B gemäß Wachstumschancengesetz - 14.11.2024 um 10:00 - 11:00

Let's Talk About... / Digitalisierungssprechtag - 14.11.2024 um 9:00 - 13:00

Digitalisierungsverkostung in Leipzig - 13.11.2024 um 17:00 - 19:00

Praxis-Workshop OPC UA zur Vernetzung von Maschinen (selbst nutzen lernen) - 12.11.2024 um 13:30 - 16:30

Anforderungsanalyse - Einführung neuer Software im Unternehmen - 05.11.2024 um 13:00 - 14:00

IT-sicher im Handwerk: Bedrohungen erkennen und abwehren - 05.11.2024 um 9:00 - 13:00

Erkennen, was mit menschlichem Auge nicht zu sehen ist - Klassifikation und Mustererkennung mit KI - 25.10.2024 um 13:30 - 14:30

Kontaktloses Laden in der Elektromobilität – Und wie wird das abgerechnet? - 24.10.2024 um 15:00 - 16:00

Blaulichtfahrten digital vernetzt - 24.10.2024 um 10:00 - 12:00

IT-Sicherheit mit System - 22.10.2024 um 13:00 - 17:30

Home-Office für die KI – Potenziale durch Cloud-Computing - 17.10.2024 um 13:30 - 14:30

IT-Sicherheit für Unternehmen: Praxistag - 16.10.2024 um 14:00 - 16:00

Prompting - Wie rede ich mit der künstlichen Intelligenz? - 09.10.2024 um 9:00 - 13:00

Digitalisierung von Baustellen und Infrastruktur - 26.09.2024 um 15:00 - 16:30

Social Media im Handwerk Teil II - 26.09.2024 um 9:00 - 13:00

Anforderungsanalyse - Einführung neuer Software im Unternehmen - 24.09.2024 um 13:00 - 14:00

KI kurz informiert - Rechtliche Aspekte zur Verwendung von KI - 20.09.2024 um 11:00 - 11:45

Praxisbeispiele
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Digitalisierung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

Welche Vorteile bringt Digitalisierung speziell für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) und wo stehen deutsche KMU bzw. der Mittelstand im Vergleich? Dieser Frage wollen wir uns widmen. Wir möchten aufzeigen, wie Digitalisierung für kleine und mittlere Unternehmen sinnvoll angegangen werden kann und welche Unterstützungsmöglichkeiten (Förderung) für KMU im Bereich Digitalisierung existieren.

Vorteile der Digitalisierung

Digitalisierung kann allen Unternehmen Vorteile bringen, sicher auch Ihrem. Doch welche Vorteile bietet die Digitalisierung dem Mittelstand ganz konkret? Aus Sicht des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg wirkt Digitalisierung in vier Bereichen vorteilhaft. Diese vier Bereiche können sowohl als eine Steigerung der Komplexität, als Schwierigkeit aber auch als Effekt angesehen werden.

Prozesse optimieren in KMU

Prozesse optimieren:

Die Verbesserung von Geschäftsprozessen ist der wahrscheinlich naheliegendste Vorteil von Digitalisierung: Denn digital umgesetzte Prozesse können automatisiert ablaufen. Sie sparen somit Zeit und Geld durch die Vermeidung von Medienbrüchen oder Mehrfacheingaben von Daten. Das Einzelhandelsunternehmen „Mit Genuss“ aus Gardelegen konnte bspw. über ein digitales Kassen- und Warenwirtschaftssystem den Verkaufs- und Abrechnungsprozess verbessern (Ein digitales Kassensystem im Einsatz).

Vom Wettbewerb abheben

Differenzierung vom Wettbewerb:

Im Wettbewerb bietet Digitalisierung dann einen Vorteil, wenn die Konkurrenz noch nicht so digital aufgestellt ist. Das können digitale Prozesse sein, die für Kund:innen einfacher, schneller oder preisgünstiger sind oder digitale Dienstleistungen, die beim Wettbewerb nicht erhältlich sind. Mit unserer Hilfe hat sich eine Sprachschule neue digitale Leistungen überlegt, prototypisch umgesetzt und damit von anderen Wettbewerber:innen abgehoben (Holo-Deck für Sprachschulen).

Individulisierte Produkte & Leistungen

Individualisierung:

Individualisierte Produkte sind meist nur durch den Einsatz von Digitalisierung – bspw. durch Konfiguratoren – wirtschaftlich darstellbar. Beim Angebot individualisierterer Leistungen ist die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kund:innen entscheidend und diese lässt sich digital viel effizienter abbilden als analog. Individuelle Küchensysteme können bspw. nur durch Vermeidung digitaler Verschwendung effizient gefertigt werden, was sich in kurzen Lieferzeiten unseres Umsetzungsprojektes äußert (Digitale Wertstromanalyse zur dynamischen Prozesssteuerung).

Digitale Geschäftsmodelle für KMU

Neue, digitale Geschäftsmodelle:

Als höchste Stufe der Digitalisierung kann die Entwicklung und Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle angesehen werden. Der Vorteil digitaler Geschäftsmodelle für KMU liegt in der einfachen Skalierbarkeit, da hauptsächlich digitale Ressourcen zur Erbringung der Leistungen benötigt werden. Für eine Erhöhung des Outputs müssen keine neuen Fabrikgebäude gebaut oder Maschinen angeschafft, sondern ggf. Serverkapazitäten dazu geschaltet werden. Eines unserer Praxisbeispiele, die Convela GmbH, zeigt mit ihrem digitalen Marktplatz der Bestattungsbranche, wie ein digitales Geschäftsmodell funktionieren kann („Funeral Marketplace“).

Im jedem Fall kann jedes kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) seine Vorteile aus der Digitalisierung ziehen. Gemeinsam finden wir in einer Digitalisierungssprechstunde mögliche Vorteile für Ihr Unternehmen.

Wie digital sind deutsche Unternehmen?

Die Forschung zu Digitalisierung in Unternehmen ist bereits sehr umfangreich: Im sogenannten „Digital Economy and Society Index (DESI)“ werden verschiedene Indikatoren zur Messung der digitalen Leistungsfähigkeit der Europäischen Union zusammengefasst. Ein Teilindex misst z. B., ob digitale Technologien in Unternehmen integriert sind. In diesem Teilindex des DESI 2021 belegen die deutschen Unternehmen Platz 18 von 27 und liegen damit knapp unter dem EU-Durchschnitt. (Quelle: DESI | Shaping Europe’s digital future)

Der Digitalindex des Institut der deutschen Wirtschaft und IW Consult im Auftrag des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vergleicht den Grad der Digitalisierung aus dem Jahr 2021 mit dem von 2020 (entspricht dem Indexwert von 100). Dieser Forschung zufolge hat sich der Grad der Digitalisierung der Unternehmen um 8 Indexpunkte auf 108 erhöht. Dabei gibt es innerhalb der Teilindizes erhebliche Unterschiede. Details können unter DE.DIGITAL – Indikatorentool interaktiv erkundet werden.

Die Situation in Sachsen-Anhalt liest sich je nach Quelle unterschiedlich: Im gerade zitierten Digitalindex werden die östlichen Bundesländer zusammen ausgewiesen. Diese haben im letzten Jahr vier Indexpunkte hinzubekommen, sind aber mit 97,8% immer noch unter den Gesamtdeutschen Wert von 2020.

Im Digitalisierungsindex der Deutschen Telekom von 2018 liegt Sachsen-Anhalt mit 56 von 100 möglichen Punkten einen Punkt über dem Bundesdurchschnitt (Digitalisierung in Sachsen-Anhalt – Digitalisierungsindex). Der Digitalisierungskompass von Prognos aus dem gleichen Jahr weist den Digitalisierungsgrad auf Landkreisebene auf. Hier zeigen sich die zweitmeisten hellen (wenig digitalisierten) Flächen nach Mecklenburg-Vorpommern (Digitalisierungskompass – Handelsblatt Online).

Maßnahmen zur Digitalisierung

Wenn KMU ihren Grad der Digitalisierung erhöhen wollen, gibt es unterschiedliche Wege. Im ersten Schritt bietet es sich an, sich über Chancen und Möglichkeiten zu informieren. Eine Orientierung an Fallbeispielen aus der gleichen Branche oder mit ähnlichen Herausforderungen kann als Inspiration für die eigene Umsetzung dienen (Digitale Praxisbeispiele).

Im Idealfall wenden sich Unternehmen an ein lokales Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum bzw. Mittelstand-Digital Zentrum. In einer Digitalisierungssprechstunde werden individuelle Fragestellungen und Herausforderungen bearbeitet und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die besprochenen Punkte reichen von allgemeinen Punkten (Bspw. Wie kann ich das Thema Digitalisierung angehen?) bis zu sehr konkreten, technischen Fragen (bspw. Wie kann unser Online-Shop mit dem Warenwirtschaftssystem gekoppelt werden?).

Oftmals können direkt in der Sprechstunde Lösungsoptionen aufgezeigt oder kostenfreie Qualifizierungsmöglichkeiten (Workshops, Seminare, Webinare) empfohlen werden. Reicht dies noch nicht aus, können in einem unternehmensindividuellen Workshop (ein Mini-Umsetzungsprojekt) konkrete Lösungen konzipiert werden. Ein derartiger Workshop kann nur ein Auftakt für ein Digitalisierungsvorhaben sein.

Im Nachgang sollte das Unternehmen ein entsprechendes Projekt aufsetzen, geeignete Lösungen und digitale Technologien auswählen und einführen. Das Projekt sollte dabei durch ein Veränderungsmanagement begleitet werden, damit die Digitalisierungsmaßnahmen nachhaltig im Unternehmen verankert werden können. Dabei stellt sich natürlich die Frage, in welchen Bereichen digitalisiert werden kann.

Welche Bereiche können digitalisiert werden?

Die Frage ist eher, was nicht digitalisiert werden kann. Wie oben beschrieben, kann vor allem die Digitalisierung von Prozessen schnell Potenziale heben. Nachfolgend möchten wir ein paar Beispiele nennen.

Digitalisierung in Handwerksbetrieben:

Egal in welchem Gewerk lassen sich im Handwerk zumeist in der Auftragsabwicklung Potenziale identifizieren. Die meisten Handwerksunternehmen besitzen bereits eine so genannte Handwerkersoftware, nutzen diese jedoch nicht durchgängig. Vielfach wird diese lediglich für die Angebotserstellung und Rechnungslegung verwendet, obwohl gerade der Informationsaustausch zwischen Büro und Baustelle eine Beschleunigung ermöglicht und vor allem Transparenz schafft (Digitalisierung im Handwerk – Eine Bestandsaufnahme unserer Konvoi-Begleitung – Kompetenzzentrum Magdeburg).

Digitalisierung im Handwerk

Digitalisierung im produzierenden Gewerbe:

In produzierenden KMU bietet die Vernetzung der Produktionsmittel im Sinne der Industrie 4.0 Potenziale. Die durchgängige Datenerfassung innerhalb der Produktion kann zu deren Steuerung und Überwachung genauso genutzt werden, wie für das Angebot datenbasierter Zusatzleistungen für die Kund:innen (Neuer Themenschwerpunkt | „Nachhaltige Automation & Vernetzung“).

Digitalisierung in der Produktion

Digitalisierung im Handel:

Gerade in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, die Möglichkeiten des Online-Shopping anzubieten. Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig und bedeuten nicht zwangsläufig das Betreiben eines eigenen Online-Shops. Darüber hinaus bietet es sich z. B. an sich mit anderen Unternehmen über digitale Plattformen zu vernetzen oder auch mit Hilfe entsprechender Marketingmaßnahmen die Sichtbarkeit des KMU im Internet und über Social Media zu verstärken. Dank Multichannel-Marketing können Unternehmen über mehrere Kommunikationskanäle nicht nur ihre Reichweite erhöhen, sondern auch mehr Seitenaufrufe und Aktionen ihrer Kund:innen generieren. Das wirkt sich außerdem positiv auf die Beziehung zur Kundschaft aus (Digitale Anpassungsmaßnahmen für den Mittelstand während und nach der Coronakrise).

Digitalisierung im Handel

Digitalisierung im Dienstleistungssektor:

Bei der Dienstleistung steht die Einbeziehung der Kundschaft in die Wertschöpfungsprozesse im Fokus. Durch Digitalisierung kann bspw. eine effiziente Kommunikation mit den Kund:innen realisiert werden, indem Sie z. B. schneller auf deren aktuellen Wünsche reagieren können. Auch dies wirkt sich positiv auf die Beziehung zur Kundschaft aus. Außerdem können bspw. digitale Lernangebote im Bildungssektor ebenso die Wettbewerbsposition von Unternehmen nachhaltig verbessern. (Digitale Bildungsangebote professionell umsetzen)

Dienstleistungen digitalisieren

Hürden bei der Digitalisierung für KMU

Der „Digital-Atlas Deutschland“ des Instituts der Deutschen Wirtschaft arbeitet als eine der größten Hürden die fehlende Kompetenz im Bereich „Digitalisierung KMU“ heraus. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Initiative „Mittelstand-Digital“ unterstützt kleine und mittlere Unternehmen mit kostenfreien Qualifizierungsangeboten rund um die Digitalisierung.

Ein weiterer Punkt ist die mangelnde finanzielle Ausstattung der KMU zur Realisierung von Digitalisierungsmaßnahmen. Auch hier gibt es Abhilfe durch Fördermittel für digitale Vorhaben der Unternehmen (siehe folgender Abschnitt).

Weitere Hürden sind jedoch hausgemacht. Dazu gehört das häufig angeführte Argument der fehlenden Zeit, was sich jedoch häufig als fehlende Priorisierung des Themas Digitalisierung herausstellt. Denn in der Regel sparen digitale Prozesse nach anfänglichem Mehraufwand vor allem Zeit ein. Außerdem werden Digitalisierungsprojekte oft als reine IT-Projekte angesehen, bei denen lediglich eine Software angeschafft werden muss. Das ist jedoch ein Trugschluss!

Welche Maßnahmen und Anschaffungen die Digitalisierung im Unternehmen erfordert, hängt maßgeblich von der Zielstellung ab, z. B.: Welche Bereiche oder Prozesse möchte ich optimieren oder automatisieren? Existieren einfache, bezahlbare und strategisch vertretbare Lösungen für mein Unternehmen, die die Digitalisierung von Informationen unterstützen? Benötige ich zusätzliche Technik? Wie setze ich digitale Technologien sinnvoll ein? Wie kann ich meine Mitarbeiter:innen entlasten? Wie schütze ich sensible Unternehmens- oder Kundendaten? Und so weiter…

Wichtig ist es die Mitarbeitenden von Beginn an in die jeweiligen Veränderungsprozesse einzubeziehen und die Veränderung als solche auch zu begleiten (Veränderungsmanagement).

Fördermöglichkeiten für Digitalisierung

Die geringe finanzielle Ausstattung von KMU hat der Staat als wichtige Hürde erkannt und mit passgenauen Fördermöglichkeiten reagiert. Dabei gibt es aufgrund der Förderländer Strukturen zumeist nationale und regionale Programme.

In Sachsen-Anhalt existieren bereits seit 2018 die beiden Förderprogramme Sachsen-Anhalt „Digital Creativity“ und „Digital Innovation“. Diese wurden Ende 2021 bzw. Anfang 2022 wieder aufgefüllt und stehen für kurze Zeit wieder zur Verfügung. Nach dem Auslaufen der aktuellen Förderperiode arbeitet das Land bereits an neuen Programmen. Interessierten Unternehmen sei das Abonnement des Newsletters der Investitionsbank Sachsen-Anhalt empfohlen.

Auf nationaler Ebene existieren zwei aufeinander aufbauende Programme des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Das Programm „go-digital“ unterstützt bei der Konzeption von Digitalisierungsprojekten durch die Förderung der Tagessätze von gelisteten Beratungsunternehmen. Das darauf aufbauende Programm „digital jetzt“ fördert die notwendige Investition in Hard- und Software sowie Qualifizierung des Personals.

Details zu den vorgestellten Förderprogrammen erfahren Sie auch in unseren Digitalisierungssprechstunden.