Künstliche Intelligenz für Effizienz und Qualität in der Filmproduktion
DER ANLASS
Die Sons of Motion Pictures GmbH ist eine 2014 gegründete Filmagentur, die inzwischen zur größten Agentur in Mitteldeutschland herangewachsen ist. Neben Filmserien und Vorspänne für TV und Streaming, wie KIKA und Warner Bros. produzieren die SONS ebenso für Werbung und Recruiting für Unternehmen von Mittelstand bis DAX. Neben aufwendigen Werbefilme unterstützt die Filmagentur Unternehmen bei der schnellen kleinen digitalen Kommunikation von Bewegtbild für Social Media und im Animationsbereich mit visuellen Effekten (VFX).
Das Unternehmen war von Anfang an digital aufgestellt. Im Bereich VFX wird bereits länger mit Werkzeugen, die auf so genannter künstlicher Intelligenz (KI) basieren, gearbeitet. Richtig interessant wurde KI mit dem Aufkommen der generativen KI Midjourney zur einfachen Erstellung von Fotos und Illustrationen in 2022. Der Gründer, Regisseur und Geschäftsführer Florian Arndt war beeindruckt und wollte wissen, welche Auswirkungen KI für das Filmbusiness haben würde. Wird das Geschäftsmodell eventuell durch künstliche Intelligenz bedroht?
DIE LÖSUNG
Anfang 2023 startete der Unternehmer eine interne Abfrage bei allen Kolleg:innen: „Welche KI-Tools kennt oder nutzt Ihr bereits im Arbeitsalltag?“ Die Rückläufe waren vielfältig, das strategische Interesse des Unternehmers war geweckt. Mit internen Schulungsveranstaltungen wurden die verschiedenen Werkzeuge vorgestellt und auf ihre Nutzbarkeit hin geprüft. Auf Basis verschiedener Lösungen wurden unterschiedliche Workflows oder Arbeitsabläufe entwickelt, die vor allem ein Zusammenspiel zwischen KI und Mitarbeitenden darstellen. Teilaufgaben können an die künstliche Intelligenz ausgelagert werden und aufwändige Routineaufgaben automatisiert werden. Eine vollautomatisierter, KI-gestützter Prozess ist derzeit nicht in Sicht, die menschliche Kreativität und künstlerische Fertigkeiten sind weiterhin wichtige Bestandteile in der Filmbranche.
Auch wenn die Sons of Motion Pictures ein sehr junges und digital affines Team sind, so wurden nicht nur die Chancen der KI gesehen. Einige Tätigkeiten wie bspw. das manuelle Colorieren von Storyboards fallen weg und damit potenziell der eigene Arbeitsplatz. Von Anfang an war daher wichtig, mögliche Ängste vorherzusehen, ernst zu nehmen und in positive Energie umzuwandeln. Im Team wurde beispielsweise gemeinsam überlegt, welche anderen Tätigkeiten künftig übernommen werden können.
Nach den initialen internen Schulungen mussten eingefahrene Gewohnheiten überwunden und neue Prozesse etabliert werden. Ziel war es so viel wie möglich technische Potenziale zu nutzen und „ins Machen zu kommen“. Aufgrund der rasanten technischen Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz und der Vielzahl an neuen Werkzeugen und Anbietern ist ein permanentes Lernen aller Mitarbeitenden notwendig, um stets am Ball zu bleiben.
DAS HAT ES GEKOSTET
Die Nutzung von KI kostet natürlich Geld, auch wenn dies gerade in den offenen Beta-Phasen der Anbieter teilweise kostenfrei oder überschaubar ist. Mit zunehmender Reife, werden die Lizenzkosten wahrscheinlich steigen. Die Einsparungen – bspw. für den Einkauf professioneller Sprecher – überwiegen jedoch. Durch die Nutzung von KI kann das Unternehmen inzwischen auch Filme für Budgets realisieren, die vorher mit dem eigenen Qualitätsanspruch nicht zu realisieren waren. Hierfür wurde eine eigene Abteilung – die so genannte Fast-Unit – mit Generalisten etabliert.
DAS HAT DEM UNTERNEHMEN SEHR GEHOLFEN
Der Unternehmer Arndt hat sich selbst stark in das Thema eingearbeitet und auf Basis der internen Schulungen schließlich eine spannende Keynote entwickelt. Diese Keynote zu den Möglichkeiten künstlicher Intelligenz hält er auf verschiedenen Veranstaltungen vor Unternehmen. Um seinem Publikum immer etwas Neues bieten zu können, muss er seine Keynote aktuell halten und so selbst immer am Ball bleiben. Neue Impulse können wieder direkt in die eigene Arbeit des Unternehmens einfließen.
DAS WÜRDE DAS UNTERNEHMEN NICHT WIEDER MACHEN
Von Wissen zu Machen zu kommen, hat mehr Zeit, Weiterbildung sowie Gespräche gekostet, als Florian Arndt dachte. Heute würde er schneller aktiv werden und mehr hinterher sein, um die technischen Entwicklungen aktiv in seinem Unternehmen umzusetzen.
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„Wir machen Filme mit einem hohen Qualitätsanspruch – unsere mehr als 50 Filmpreise sprechen für sich. Kleinere Budgets können wir dank künstlicher Intelligenz nun auch bedienen. So wird die Sons of Motion Pictures zu einer Agentur für alle.“
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