BLOG

Erfahrung trifft Innovation in Bitterfeld

Unter der Überschrift “Der längste Tag des Jahres” organisierten die Industrie- und Handelskammern am 21. Juni auch in diesem Jahr ihren bundesweiten IHK-Aktionstag zur Unternehmensnachfolge. Die IHK Halle-Dessau hat sich etwas Besonders einfallen lassen: Unter dem Titel „Erfahrung trifft Innovation“ wurde am 21. Juni 2019 zum Ideen-Brunch eingeladen. In der Seensuchts Alm am Goitzschesee in Bitterfeld wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Wir durften uns mit einem Vortrag mit dem Titel „Das eigene Geschäft(smodell) weiterentwickeln – Digitale Geschäftsmodelle als Allheilmittel?“ gleich im impulsgebenden Vortragsteil zu Beginn einordnen. Zur Einstimmung wurden zwei bekannte, ursprünglich erfolgreiche Unternehmen mit digitalen Produkten bzw. Geschäftsmodellelementen vorgestellt, die jedoch gescheitert sind. Beispielhaft wurde die fehlende Vision für neue Technologie des Top-Managements sowie auf eine Marke und erfolgreiche Vergangenheit als Gründe des Scheiterns herausgearbeitet. Beide Gründe sind auch für die Unternehmensnachfolge relevant. Nur weil ein Unternehmen in der Vergangenheit erfolgreich war, muss dies kein Automatismus für die Nachfolge bedeuten. Übergabewillige Unternehmer:innen sollten zudem auch neue technologische Entwicklungen – wie die Digitalisierung – nicht aus den Augen verlieren oder auf die Zeit nach der Übergabe verschieben.

Im zweiten Teil des Vortrags wurden Beispiele erfolgreich digitalisierter Geschäftsmodelle vorgestellt. Dabei wurde auf auch der Funeral Marketplace der Convela GmbH –  ein zentraler Online-Marktplatz für Hersteller:innen, Dienstleister:innen und Kund:innen – vorgestellt. Dieses gute Praxisbeispiel, welches auch auf unserer „Zurück in die Zukunft“-Veranstaltung Anfang Juni dabei war, wurde eine Woche vorher auf den zweiten Platz des Wettbewerbs „Digitale Erfolgsgeschichten aus Sachsen-Anhalt“ der Kammern in Sachsen-Anhalt gewählt. Im Anschluss haben wir aufgezeigt, wie Unternehmen ihr eigenes Geschäftsmodell aufbereiten, hinterfragen und weiterentwickeln können. Dabei steht nicht die komplette Digitalisierung des Geschäftsmodells im Vordergrund, sondern die Digitalisierung sinnvoller Geschäftsmodellelemente.

Im aktiven Teil des Ideen-Brunch wurden sechs Tische aus erfahrenen Unternehmer:innen und Übernahmewilligen gebildet. Unser stellvertretender Leiter durfte einen der Tische moderieren, wobei mehrere Fragen beantwortet werden sollten:

  • Wer bin ich? Was bin ich? Wo will ich hin?
  • Was ist hierbei meine größte Herausforderung?
  • Welche Lösungsansätze sind vorhanden?

Ein Teil der Diskussion am Tisch drehte sich um den Mangel an Fachkräften und Auszubildenden. Einige der erfahrenen Unternehmer:innen waren der Ansicht, dass Digitalisierung/Automatisierung und konsequentes Outsourcing eine Möglichkeit darstellen, dieser Herausforderung entgegen zu wirken. Durch Digitalisierung und Automatisierung würden sich klassische Berufe und Tätigkeiten verändern. Schwere, gefährliche oder monotone Tätigkeiten wären nicht mehr notwendig wodurch Arbeitskraftpotenzial freigesetzt und anderweitig genutzt werden könnte.